Sinterklaas



Als Kind habe ich ganz doll an den Nikolaus geglaubt.

 

Er kam jedes Jahr zur gleichen Zeit,

am frühen Abend des 5. Dezember.
Und immer wenn ich ihn sehen wollte, rannte ich raus,

aber da war er schon weg.
Aber dann, eines Tages - da hab ich ihn gesehen.
 

Sein langer weißer Bart war echt, wie die Haare auch.
Er trug eine große spitze Mütze
mit einem Kreuz drauf, eine Mitra
und hielt einen langen goldenen Bischofstab in der Hand.

Er hatte unzählige schöne Lachfältchen um die Augenund ich fühlte mich total wohl in seiner Nähe.  

Sein langer Mantel lag über seinem Pferd,
auf das er dann durch Amsterdam ritt. Ganz langsam.
Er winkte nach links und rechts,
hatte für jeden ein freundliches Wort,
reichte einigen Menschen die Hand und er freute sich,
dass so viele Menschen ihn mit großer Freude begrüßten.  

Er hatte viele Helfer dabei, die Bonbons
und andere Leckereien in die Menschenmenge warfen.
Sie alle haben nur einen Namen "Zwarte Piet".
Sie treiben allerhand Schabernack

und sind für jeden Blödsinn zu haben.
Aber sie sind ganz artig wenn Sinterklaas sie anschaut.
Auch zu den Kindern sind sie nett,
deswegen werfen sie immer viele Leckereien in die Luft.

  

Als ich von diesem aufregenden Ereignis
in der Schule berichtete,

wollten die anderen mir erklären,
dass es Sinterklaas nicht gäbe.
Aber ich wusste es anders.
Natürlich gab es ihn,
ich hatte ihn ja schließlich selbst gesehen.
Dadurch entstand der größte Streit meines Lebens.
Dafür musste ich sogar vom Lehrer aus in der Ecke stehen. 

Ab dem 1. Dezember stellte ich,
so wie es in den Niederlanden üblich ist,
meine Schuhe vor den Kamin.
Für Sinterklaas`Pferd legte ich Heu und eine Möhre hin
und stellte ein Schälchen mit Wasser und natürlich auch
ein Glas Milch für Sinterklaas.  

Als dann der Nikolausabend kam,
war ich schon ganz aufgeregt,
denn ich wußte, dass heut abend Sinterklaas kommt.
Es war der 5. Dezember.

Meine Mutter saß am Klavier,
spielte zu Sinterklaas` Ehren Nikolauslieder.
Mein Vater und ich standen am Kamin und sangen mit.
 

Auf einmal gab gehörigen Krach,
denn es polterte und klopfte
und uns fielen allerlei „Moppis“ auf den Kopf
und ich wusste,
Sinterklaas war auf dem Dach
und warf die Leckereien durch die Decke.
Ich schaute mich verwundert um
und konnte es kaum glauben.
Sinterklaas war auf unserem Dach
und wir sammelten hinterher alle Moppis auf. 

Und als ich dann raus lief um ihm zu danken
und ihm noch einen guten Weg zu wünschen,
habe ich ihn wieder mal verpasst . . . 

Sinterklaas, wie Sankt Nikolaus
in den Niederlanden heißt, wird dort ganz groß gefeiert.
Und es gibt ganz viele schöne Lieder,
Diejenigen, die diese Lieder kennen,
können sich zurück träumen in ihre Kindheit,
als die Welt noch so bunt und schön war
und der Nikolaus noch lebendig für uns war.



"Sinterklaas" von
Cora van Brakenhoff

 

                   

 

 

 

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